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Tina Bunkofer

Was erwarte ich von mir und meinem Hund?

Im Hundetraining dreht sich oft alles um die Frage: "Was möchte ich von meinem Hund?" Doch ist es tatsächlich das, was ich will, oder vielmehr das, was die Gesellschaft von uns erwartet? Die Erwartungen der Gesellschaft können oft unbewusst Druck auf uns ausüben und dazu führen, dass wir im Umgang mit unserem Hund Verhaltensweisen fördern, die nicht unbedingt unseren eigenen Werten entsprechen. Dabei sollten wir uns bewusst auf die Bedürfnisse und Wünsche von uns selbst und unserem Hund fokussieren, anstatt uns von äußeren Einflüssen leiten zu lassen.




Gesellschaftliche Erwartungen vs. eigene Bedürfnisse

Ein Beispiel, das viele Hundehalter kennen: Man steht mit seinem Hund an der Ampel. Der Hund zeigt Anzeichen von Ungeduld – er zieht an der Leine, bellt vielleicht oder möchte zu einem anderen Hund hinübergehen. Plötzlich spüren wir die Blicke der Menschen um uns herum. Diese stumme Erwartung, dass unser Hund „brav“ sein soll, sitzt tief. Doch was passiert in diesem Moment? Wir korrigieren den Hund vielleicht strenger, als wir es normalerweise tun würden, einfach weil wir nicht „schlecht“ dastehen wollen.


Hier liegt eine der größten Herausforderungen im Hundetraining: sich von diesen äußeren Erwartungen zu lösen und sich auf das zu besinnen, was für uns und unseren Hund wirklich wichtig ist. Was oft vergessen wird: Unsere Hunde sind unsere Spiegel. Sie zeigen uns, wo wir uns selbst noch weiterentwickeln können. Geduld, Verständnis und Authentizität sind Schlüsselwerte, die wir im Zusammenleben mit ihnen lernen dürfen.


Positive Verstärkung: Der Schlüssel zu einer harmonischen Beziehung

Genau hier kommt die positive Verstärkung ins Spiel. Im Gegensatz zu anderen Trainingsmethoden, bei denen Fehler bestraft werden, geht es bei der positiven Verstärkung darum, erwünschtes Verhalten zu belohnen und so zu stärken. Wenn wir uns auf das konzentrieren, was unser Hund richtig macht, anstatt auf das, was er falsch macht, schaffen wir eine Umgebung, in der sich unser Hund wohl und verstanden fühlt. Dies baut nicht nur Vertrauen auf, sondern fördert auch den Lernprozess.


Warum individuelle Trainingspläne so wichtig sind

Natürlich gibt es Grundbedürfnisse, die für jeden Hund relevant sind: eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, sozialer Kontakt und die Befriedigung individueller Bedürfnisse. Doch wenn es um das konkrete Training und das Erlernen von Signalen geht, ist es wichtig, den Alltag und die Wünsche des Hundehalters in den Vordergrund zu stellen. Was in einer Situation sinnvoll ist, muss nicht für jede Mensch-Hund-Beziehung passend sein. Hier sollte nicht der Hundetrainer, der Züchter oder der Nachbar bestimmen, welche Signale der Hund können sollte, sondern die individuellen Bedürfnisse des Halters.


Genau aus diesem Grund liebe ich die 1-zu-1-Betreuung im Hundetraining. Jedes Mensch-Hund-Team ist einzigartig, und es gibt keine „Einheitslösung“, die auf alle passt. In individuellen Trainingsplänen können wir gezielt auf die Bedürfnisse und Ziele eingehen, die wirklich wichtig sind. Ein Hund, der im Alltag entspannt ist, kein übermäßiges Bellen zeigt und sich ruhig in der Gegenwart anderer Menschen oder Hunde verhält, kann das Ergebnis eines Trainings sein, das auf positive Verstärkung und individuelle Bedürfnisse setzt.


Wie positive Verstärkung den Trainingsalltag erleichtert

Viele Hundebesitzer erleben das Training als Herausforderung, vor allem, wenn unerwünschte Verhaltensweisen auftreten.

Ein Vorteil der positiven Verstärkung ist, dass sie nicht nur dem Hund, sondern auch dem Halter mehr Freude am Training vermittelt. Es ist ein tolles Gefühl, wenn der eigene Hund nicht aus Angst vor Bestrafung, sondern aus reiner Freude an der Zusammenarbeit Signale befolgt. Dieses Gefühl der Harmonie und das Bewusstsein, gemeinsam Fortschritte zu machen, sind unbezahlbar.


Der Weg zu einem glücklichen Hund und zufriedenen Halter

Ein glücklicher Hund ist das Ergebnis einer konsequenten, liebevollen Erziehung, die auf positiver Verstärkung basiert. Anstatt uns von gesellschaftlichen Erwartungen leiten zu lassen, sollten wir uns auf das konzentrieren, was für uns und unseren Hund wirklich zählt. Wir haben die Möglichkeit, den Trainingsweg zu gestalten und dabei individuell auf die Bedürfnisse unseres Hundes einzugehen.


Es geht nicht darum, den „perfekten“ Hund zu haben, sondern einen Hund, der sich in unserem Alltag wohlfühlt und sich in unserem Leben so einfügt, wie wir es uns wünschen. Nur durch individuell angepasste Trainingspläne, die auf positiver Verstärkung basieren, können wir die bestmöglichen Ergebnisse erzielen und gleichzeitig eine tiefe Bindung zu unserem Hund aufbauen.



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